Antriebsmethoden für die Raumfahrt Teil 2
Antrieb durch Spaltprodukte
Verwendung: Antrieb
Da bei einem Gaskernreaktor mit offenem Kern immer ein Teil des Brennstoffes die Düse verlässt, gibt es die Möglichkeit, die Ausströmgeschwindigkeit des Antriebes weiter zu erhöhen, indem man nur die Spaltprodukte selbst ausstößt (Fission-fragment rocket). Die radioaktiven Partikel werden dabei mit Hilfe von Magnetfeldern zur Reaktion gebracht und von den Wänden ferngehalten. Die Spaltprodukte werden anschließend ausgestoßen.
I_{\mathrm{sp}}: 100.000 s
Schub: X kN
Nuklearer Pulsantrieb
Vorschlag der NASA für ein Raumschiff mit nuklearem Pulsantrieb
Verwendung: Antrieb (E)
Das Konzept wurde in den 1950er und 1960er Jahren vorgeschlagen. So haben das Orion- und Daedalus-Projekt Raumschiffe vorgesehen, die alle paar Sekunden eine nukleare Explosion am Heck auslösen. Das Raumschiff wäre dann durch die Sprengwirkung nach vorne geschoben worden. Der Vorteil eines solchen Antriebes ist die Einfachheit des Konzepts, das sich schon mit heutigen Technologien realisieren ließe, wobei letzte Fragen bezüglich des Strahlenschutzes für die Crew und das Raumschiff selbst nicht abschließend geklärt sind.
Zu Beginn der 1960er Jahre laufende Forschungen wurden aus politischen und rechtlichen Gründen, insbesondere aufgrund des Vertrages zum Verbot von Nuklearwaffentests in der Atmosphäre, im Weltraum und unter Wasser abgebrochen. Sie könnten wegen der notwendigen Vertragsänderungen nur in der internationalen Gemeinschaft wieder aufgenommen werden.
I_{\mathrm{sp}}: 3.000–10.000 s
Schub: 100–10.000 kN
Fusionsantrieb
Verwendung: Antrieb
Bussardkollektor
Dieser Antrieb ist ähnlich dem Kernspaltungsantrieb, außer dass die Energie aus Kernfusion gewonnen wird und somit wesentlich höher ist. Die Energie der Kernfusion wird mittels Neutronenstößen an ein niedermolekulares Gas, zum Beispiel Wasserstoff, weitergegeben. Die „Asche“ der Fusion wird ebenfalls in den Abgasstrahl gemischt, das dadurch entstehende heiße Plasma wird mittels einer magnetischen Düse entspannt.
Der vom Physiker Robert W. Bussard vorgeschlagene Bussard-Ramjet funktioniert ähnlich wie ein Ramjet. Ein Bussardkollektor sammelt mittels eines magnetischen Kraftfeldes interstellares Gas ein (hauptsächlich Wasserstoff) und leitet dies zu einem Polywell Kernfusionsreaktor. Die Fusionsprodukte werden anschließend ausgestoßen. Der große Vorteil dieses Konzepts ist, dass das Raumschiff nur eine bestimmte Treibstoffmenge mit sich führen muss, nämlich genug, um die Mindesteinsammelgeschwindigkeit zu erreichen. Dafür ist allerdings eine Proton-Proton-Reaktion nötig.
I_{\mathrm{sp}}: 47.000 s
Schub: 30 kN[8]
Photonenrakete
Verwendung: Antrieb
Bei einer Photonenrakete, u. a. vorgeschlagen von Eugen Sänger[9][10], würde ein Atomreaktor eine schwarze Fläche so stark erhitzen, dass die Schwarzkörperstrahlung der Fläche Schubkraft erzeugt. Der Nachteil besteht darin, dass sehr hohe Energiemengen notwendig sind, um winzigste Schubkräfte zu erzeugen. Da die Rakete durch die Kernspaltung/-fusion/-annihilation Masse verliert, sind die spezifischen Impulse niedrig. Der Radiator (die schwarze Fläche) würde aus Wolfram oder Graphit bestehen. Photonenraketen sind technologisch machbar, aber ineffektiv. Ein LiIon-Akku könnte final auf wenige cm/h beschleunigt werden. Solarzellen wären hier sinnlos, da sie stärker als Sonnensegel wirken.
I_{\mathrm{sp}}: reaktorabhängig
Schub: ≈ 300 MW/N
Fissionssegel
Verwendung: Antrieb
Das Fissionssegel wurde von Robert L. Forward vorgeschlagen. Dabei wird eine möglichst große und möglichst leichte strahlungsabsorbierende Fläche auf einer Seite mit Radioisotopen, am besten Alpha-Strahlern, beschichtet. Durch den natürlichen Zerfall der Radioisotope werden Helium-Kerne (Alphastrahlung) frei, die nur in eine Richtung davonfliegen können. Das Prinzip ähnelt einem Sonnensegel, funktioniert aber auch ohne Sonnenlicht. Das Segel kann zum Beispiel mit 240Cm beschichtet werden, das in Kernspaltungsreaktoren als Abfallprodukt anfällt,
I_{\mathrm{sp}}: ≈40.000 s
Schub: ≈ 10 N/km²
Nukleare Salzwasserrakete
Verwendung: Antrieb
Die nukleare Salzwasserrakete wurde von Robert Zubrin vorgeschlagen. Dabei wird Wasser ein wenig (20 %) Uran- oder Plutoniumsalz beigemischt. Damit die kritische Masse nicht erreicht wird, wird das Salzwasser in verschiedenste kleine Behälter aufgeteilt, die mit Neutronenabsorbern ausgekleidet sind. Aus den verschiedensten Behältnissen wird das Salzwasser in eine Reaktionskammer gepumpt. Dort wird die kritische Masse des Uran- bzw. Plutoniumsalzes schließlich erreicht, und die nukleare Kettenreaktion beginnt. Das Wasser, in dem die Salze gelöst sind, wirkt gleichzeitig als Moderator und Stützmasse. Die Kettenreaktion erzeugt eine enorme Hitze, die das Wasser verdampfen lässt, das Wasserdampf-Spaltstoff-Gemisch verlässt den Antrieb durch eine Lavaldüse. Der Vorteil des Antriebskonzeptes sind der niedrige Spaltstoffverbrauch im Vergleich zum reinen Antrieb mit Spaltprodukten und der hohe Schub und spezifische Impuls. Der Nachteil ist die enorme Hitzeentwicklung durch die nukleare Kettenreaktion, so dass der maximale Neutronenfluss erst außerhalb der Reaktionskammer stattfinden darf.
I_{\mathrm{sp}}: 10.000 s
Schub: 10 MN
Antimaterieantrieb
Verwendung: Antrieb
Die Energie für diesen Antrieb würde durch eine Paarvernichtung von Materie und Antimaterie geliefert werden. Bei diesem Prozess wird die gesamte Ruheenergie der Teilchen vollständig freigesetzt. Dabei wird in eine Wolke aus Materie ein wenig Antimaterie geschossen. Die Materie erhitzt sich dadurch enorm, Kernfusionsprozesse setzen ein und erhitzen die Materie weiter. Diese wird anschließend durch eine magnetische Düse ausgestoßen.
Das größte Problem aus der heutigen Sicht stellt die Erzeugung und Lagerung von Antimaterie dar. Da die Produktion soviel Energie verbraucht, wie die Reaktion später liefert, scheidet eine Produktion an Bord des Raumschiffs aus. Die Antimaterie müsste mitgeführt werden. Mit dem jetzigen Stand der Technik ist ein Antimaterieantrieb nicht möglich, da man keine Möglichkeit kennt, größere Mengen an Antimaterie zu erzeugen. Für einen Flug zum Mars und zurück wären nur etwa 0,1 Gramm Antiprotonen nötig, doch selbst die Herstellung dieser geringen Menge Antiprotonen ist derzeit utopisch.
I_{\mathrm{sp}}: ≈400.000 s
Schub: 100 kN[11]
Antriebe ohne Treibstoff
Im folgenden werden Antriebsmethoden vorgestellt, bei denen der Raumflugkörper selbst keinen Treibstoff verbraucht. Da er durch die unten genannten Methoden trotzdem eine Geschwindigkeitsänderung (delta v) erfährt, ist der spezifische Impuls gemäß der Raketengrundgleichung stets unendlich.
Sonnensegel
Verwendung: Lageregelung, Antrieb
Sogenannte Sonnensegel befinden sich in der Entwicklung und sollen sich den Effekt des Strahlungsdrucks zunutze machen, indem sie mit einem großen Segel elektromagnetische Strahlung einfangen und davon angetrieben werden. Der Schub wäre dabei minimal (und nähme mit der Entfernung von der Strahlungsquelle quadratisch ab), jedoch wäre er ohne Treibstoffverbrauch entstanden und bliebe stetig, solange der Einfluss von Strahlungsquellen mit dem Segel genutzt wird. Bei einem Lasersegel wird mit einem Laserstrahl auf das Segel gezielt.
I_{\mathrm{sp}}: unendlich
Schub: 9 N/km² @ 1 AE
Tether
Shuttlemissionen STS-46 und STS-75 bei der Erprobung des „Tethered Satellite Systems“ (TSS)
Verwendung: Bahnregelung
Tethers sind lange Seile, die im Weltall rechtwinklig zum Magnetfeld eines Planeten ausgelegt werden. Bewegt sich ein elektrischer Leiter durch ein Magnetfeld, wird in ihm Spannung induziert. Somit kann sich ein Satellit, der lange Tethers auslegt, darüber mit Energie versorgen. Der Nutzen dieses Effekts wird allerdings dadurch eingeschränkt, dass der Leiter, in dem die Spannung induziert wird, selbst ein dem Erdmagnetfeld entgegengesetztes Feld erzeugt. Dadurch kommt es zu einer Abbremsung des gesamten Systems aus Raumflugkörper und Tether (Lenzsche Regel). Dementsprechend kann ein Tether, durch den ein starker Strom fließt, auch zur Beschleunigung eines Satelliten beitragen, da auf einen stromdurchflossenen Leiter im Magnetfeld eine Kraft wirkt (Lorentzkraft). Untersuchungen zeigen, dass solche elektrischen Tether trotz nur langsamer Bahnänderungen aufgrund der Treibstoffersparnis effektiv sein können, um den Satelliten zu beschleunigen oder abzubremsen. Ebenfalls ist es mit Tethers möglich, Satelliten „abzuseilen“.
I_{\mathrm{sp}}: unendlich
Schub (elektrisch): X mN
Schub (manuell): X kN
Trägerschiffe
Verwendung: Start
Zur Reduzierung der zum Start benötigten Treibstoffmassen gibt es Konzepte, Trägerflugzeuge, zum Beispiel Raumflugzeuge, zur Beförderung des Raumschiffes in eine gewisse Höhe zu nutzen. Ebenfalls denkbar sind Höhenballons. Siehe auch die Unterstufe von Sänger (Raumtransportsystem).
I_{\mathrm{sp}}: unendlich (bezogen auf das Raumschiff)
Schub: X MN
Weltraumkanone
HARP, Prototyp einer Weltraumkanone der 1960er.
Verwendung: (unbemannter) Start/Transport
Als Transportmöglichkeit in den Orbit werden auch ballistische Methoden diskutiert und erforscht. Die Idee basiert ursprünglich auf Jules Vernes Vision der Weltraumkanone in Von der Erde zum Mond. Das „Geschoss“ muss hierfür weitgehend beschleunigungsresistent sein (ggf. Satelliten). Vorteile gegenüber Raketentechnik wären deutlich reduzierte Kosten über einen höheren Nutzlast-Anteil und auch ein geringeres Unfallrisiko, u. a. da kein oder nur wenig hochexplosiver Raketentreibstoff mitgeführt würde. Eines der ersten Projekte war das HARP-Projekt[13] von Gerald Bull, bei dem mit optimierter Artillerie-Technik 3 km/s Maximalgeschwindigkeit und 180 km Höhe erreicht wurden, also bereits ein Suborbitaler Flug (Kármán-Linie). Ein Nachfolgeprojekt der 1990er, SHARP, arbeitete mit Leichtgaskanonen-Technik und peilte Maximalgeschwindigkeiten von 7 km/s an. Nach dem Ende des finanzierten SHARP-Forschungsprojekt wurde von Projektmitarbeitern die Firma Quicklaunch ausgegründet, welche versucht, diese Technik weiterzuentwickeln und zu kommerzialisieren. Auch die Railgun-Technologie wird in Erwägung gezogen.
I_{\mathrm{sp}}: unendlich
Schub: 2,0 MN...32,4 MN[19][20]
Weltraumlift
Verwendung: Start
Ein weiterer Vorschlag ist der eines Weltraumliftes, einer Art Aufzug, welcher, am Erdboden beginnend, aus der Erdatmosphäre heraus bis in den Weltraum führen soll. Nachdem im Jahr 1895 das (nach heutiger Auffassung technisch unmögliche) Errichten eines Turmes (engl. space fountain) bis in den Weltraum vorgeschlagen war, wurde die 1957 zum Weltraumlift (engl. space elevator) abgewandelte Idee in den letzten Jahren wissenschaftlich zahlreich betrachtet. Das Konzept beinhaltet in heutigen Ausführungen ein festes Seil, das auf der Erdoberfläche verankert würde und an dessen anderem Ende ein Gewicht knapp oberhalb der geostationären Umlaufbahn hinge, wobei die Zentripetalkraft das Seil strammzöge und einen daran auf- und abfahrenden Aufzug ermöglichen sollte. Ein zentrales Problem ist die Festigkeit des Seiles – die Festigkeitswerte konnten jedoch in letzter Zeit deutlich verbessert werden. Beispielsweise Graphen[21] oder Kohlenstoffnanoröhren erreichen die notwendigen Festigkeitswerte.
I_{\mathrm{sp}}: unendlich
Schub: unbekannt
Elektromagnetisches Katapult
Verwendung: Start
Es gibt einen wissenschaftlichen Vorschlag für ein elektromagnetisches Katapult (engl. mass driver). Ein solches elektromagnetisches Katapult kann nach dem Prinzip einer Coilgun oder Railgun im größeren Maßstab funktionieren: Das abzuschießende Objekt wird auf einer Startvorrichtung, beispielsweise einer Schienenform, befestigt, und darauf beschleunigt, bis es am Ende der Vorrichtung zum freien Flug kommt. Alternativ kann auch ein Magnetschwebebahn-Verfahren zum Einsatz kommen. Ein elektromagnetisches Katapult kann zum Beispiel von der Mondoberfläche Satelliten und Raumfahrzeuge in die Mondumlaufbahn befördern. Die ESA untersucht ein System mit einem Raketenschlitten als Starthilfe für Hopper.
I_{\mathrm{sp}}: unendlich
Schub: 100–10.000 kN
Magnetsegel
Die Magnetosphäre der Erde lenkt die geladenen Partikel des Sonnenwindes ab
Verwendung: Antrieb (E)
Bei Magnetsegeln werden magnetische Felder erzeugt, um die geladenen Partikel des Sonnenwindes abzulenken, um ein Raumfahrzeug anzutreiben. Es kann sich dabei sowohl um ein statisches magnetisches Feld, das beispielsweise durch einen fest am Raumfahrzeug installierten Supraleiter erzeugt werden kann, als auch um den Magnus-Effekt nach dem Prinzip des Flettner-Rotors nutzende bewegliche Anordnungen eines oder mehrerer Magnete handeln. Auch per Leistungselektronik geschaltete dynamische Konfigurationen sind vorstellbar. Mit einem Magnetsegel ist es auch möglich, sich von der Magnetosphäre eines Planeten anziehen oder abstoßen zu lassen. Ebenso ist es möglich, Ströme in das aufgefangene Plasma einzubringen, um das Magnetfeld zu verformen und zu verstärken. Dieser Ansatz wird M2P2 (Mini-Magnetospheric Plasma Propulsion) genannt. Ein weiterer Ansatz besteht darin, einen Plasmastrahl auf das Raumfahrzeug zu schießen. Dieser Ansatz ähnelt dem Laser-Materie-Segel und wird MagBeam genannt.
I_{\mathrm{sp}}: unendlich
Schub: 70 N bei 30 Wb @ 1 AE[22]
Materiesegel
Verwendung: Antrieb
Ein Materie-Strahler, z. B. ein Teilchen-Linearbeschleuniger, ruht auf einer großen Masse (Mond, Asteroid). Von hier aus zielt ein gut gebündelter Teilchenstrahl auf das Materiesegel des Raumschiffes und beschleunigt dieses dadurch. Da die Geschwindigkeit des Teilchenstrahls an die Geschwindigkeit des Raumschiffs angepasst werden kann (maximale Impulsübertragung), ist die Energieeffizienz wesentlich höher als beim Lasersegel. Zudem kann ein Teil des Materiestroms vom Raumschiff aufgefangen werden. Das Raumschiff kann mit leeren „Treibstofftanks“ starten und füllt diese während der Beschleunigung. Am Zielort angelangt, könnte es mit diesem aufgesammelten Treibstoff bremsen.
I_{\mathrm{sp}}: unendlich
Schub: 1–1000 mN
Mikrowellen-Antrieb
Verwendung: Antrieb
In einem asymmetrischen Hohlraum wird innerer elektromagnetischer Strahlungsdruck aufgebaut. Daraus soll eine Kraft resultieren. Als Funktionsgrundlage wird eine Wechselwirkung der Strahlung innerhalb eines Hohlraumes (oder einer Kavität) mit dem Quantenvakuum vermutet. Am 28. Juli 2014 veröffentlichte die NASA einen Bericht, bei dem eine Kraft gemessen wurde. Die gleiche Kraft wurde aber auch bei einem Kontrollgerät gemessen, bei dem keine Kraft erwartet wurde.[23][24] Die Versuchsanordnung entsprach dabei der Variante des Cannae-Antriebs – dem Entwickler oder Erfinder Guido Fetta nach angeblich nach der Schlacht von Cannae benannt. Das Wandmaterial der im Wesentlichen rotationssymmetrisch aufgebauten scheibenförmigen Kavität wird dabei von außen mit Helium bis zur Supraleitung gekühlt. Als elektromagnetische Hohlraumstrahlung wird Mikrowellenstrahlung eingebracht (daher auch die Bezeichnung Mikrowellen-Triebwerk, Mikrowellen-Antrieb[ oder Mikrowellenantrieb und darüber hinaus − je nach Bauart und Entwickler oder Erfinder − auch [englisch] EmDrive), zusätzlich wird ein Elektronenstrom im ansonsten leeren oder entleerten (evakuierten) Hohlraum erzeugt. Durch die Lorentzkraft eines ringförmig geschlossenen Magnetfeldes wird das in der Kavität strömende Elektronengas ohne Wandberührung umgelenkt. Die Asymmetrie des inneren Strahlungsdrucks soll durch Unterschiede zwischen der Form der Ober- und Unterseite des scheibenförmigen Hohlraums und durch die unterschiedliche radiale Strömungsrichtung des Elektronengases, je nach Seite jeweils von innen nach außen beziehungsweise von außen nach innen, hervorgerufen werden. Ob und wie ein dem Impulserhaltungssatz entsprechender Impulsaustausch über das Quantenvakuum mit dem umgebenden Universum stattfindet, ist unbekannt.
Chinesische Forscher behaupteten im Jahr 2010, den bisher (2014) stärksten Antrieb dieser Art in der Variante des „EmDrive“ mit 720 Millinewton Schub gemessen zu haben. Dieser Antrieb hat die Form eines hohlen Kegelstumpfes, in dem von außen kommende Mikrowellen gefangen sind. Der „EmDrive“ verbraucht dabei weniger elektrische Energie als ein Typ von Ionentriebwerken – der außerdem noch weniger Schub hat als von den chinesischen Forschern angegeben. Das britische Raumfahrtunternehmen Satellite Propulsion Research (SPR) – welches 2001 durch den Entwickler Roger Shawyer gegründet wurde – und das amerikanische Unternehmen Escape Dynamics (mit dem es 2015 Gespräche gab) beschäftigen sich mit der Entwicklung neuartiger Triebwerke, zudem gab es auch Gespräche mit EADS Astrium.
Bis bald
MFG
Bak